Vielfalt gibt es nicht nur zwischen Pflanzen und Tieren, ob bei heimischen Wildsträuchern der Blutrote Hartriegel (Cornus sanguinea L.) oder die Kornelkirsche (Cornus mas L.),
bei Wildbienen die Platterbsen Mauerbiene (Megachile ericetorum) oder die Schwarzblaue Holzbiene (Xylocopa violacea). Jede Art hat eigene Standortbedingungen und
Lebensräume.
Vielfalt gibt es auch innerhalb der Arten, d.h. auf Artebene.
Gerade bei Nutzpflanzen spielt dies eine Rolle. Denken wir an die vielen, vielen Kopfsalatsorten, vom knackigen Eissalat 'Laibacher Eis' über den rotbraun getuschten Kopfsalat "Brauner Sommer" bis hin zum buttrigen 'Maikönig', alles Sorten des Lactuca sativa var. capitata. Zu Zeiten unserer Großmütter, in denen jeder sein eigenes Gemüse im Hausgarten anbaute, waren sogenannte Haus- und Hofsorten selektiert nach den jeweilig familiären Koch- und Geschmacksvorlieben und die Vielfalt dementsprechend groß. Im Zuge der Industrialisierung gingen viele dieser Sorten verloren, da Gleichförmigkeit im Aussehen, hoher Ertrag und schnelle Reifezeit mit einheitlichem Erntefenster im Erwerbsanbau in den Vordergrund rückten. Neben der enormen Farben-, Formen- und Geschmacksvielfalt gibt es viele Gründe die Vielfalt unserer Nutzpflanzen zu erhalten. Alte Sorten sind Kulturgut.
(Alter Text, den ich ganz gut fand).